28. Internationales Elbe-Saale-Camp
Die Elbe im Wandel: von der Wasserstraße zum Magnet für
naturnahen Tourismus, von schwarzer Chemiebrühe zu klarem sauberen Wasser. Und
sie wandelt sich weiter.
Achtung, Programmänderung!
Das Programm für das 28. Elbe-Saale-Camp war im Februar bereits auf einem ganz
guten Stand, der wieder viel interessantes versprach. Dann machten die
Corona-Pandemie und die Unklarheiten über künftig erlaubte Veranstaltungen uns
einen Strich durch die Rechnung.
Möglicherweise – und auch hoffentlich! – erlauben sinkende Infektionszahlen
und die Anfang Mai verkündeten Lockerungen, das Elbe-Saale-Camp zu veranstalten.
Aber wissen können wir das nicht mit Sicherheit. Das Vorbereitungsteam hatte bereits im
April die Notbremse gezogen und ein verkürztes Programm vom 24. bis zum 26. Juli zusammengestellt.
Einige Details sind noch in Abstimmung. Bitte schauen Sie auf unserer Webseite vorbei,
vor allem auf der Programmseite, um sich über Aktualisierungen zu informieren.
Elbe im Wandel
Die Elbe wandelt sich, die Natur und das Klima, aber auch wir Menschen wandeln
uns. Diesen Gedanken greift das 28. Elbe-Saale-Camp mit seinem Thema "Elbe im
Wandel" auf. Vom 19. bis 25. Juli 2020 beschäftigen wir uns in Workshops und
Vorträgen mit Wandelprozessen, schauen uns bei Exkursionen den Wandel vor Ort an
und führen politische Aktionen durch. Die Abende und auch die beiden Wochenenden
gehören dem gemeinsam feiern, musizieren und tanzen und dem am Lagerfeuer sitzen.
Die Elbe ist ein Fluss, der sich von je her im Wandel befindet. Einst war die
Elbe ein ungebändigter Strom, der sich immer wieder ein neues Bett im breiten
Urstromtal suchte. Dann wandelte sie sich, oder wurde gewandelt, wurde zum
Transportweg, durch Buhnen eingeengt und in ein starres Flussbett gezogen. Doch
auch da bleibt sie nie die selbe, verändert ihren Untergrund, gräbt sich tiefer
in Sand und Kies.
Vor mehr als 30 Jahren wurde die Elbe als Abwasserleitung missbraucht. Doch
nach der Schließung der chemischen Dreckschleudern hat sie sich wiederum gewandelt.
Sie ist sauberer geworden, im beinahe toten Kanal gibt es wieder biologische
Vielfalt. Die Elbe wurde von der Wasserstraße zu neuem Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Der Klimawandel macht auch vor dem Flusssystem der Elbe nicht halt. Seit Jahren
werden die Sommer heißer und trockener. Damit wandelt sich auch der Wasserhaushalt,
statt Vernässung gibt es Dürre, mit Auswirkungen auf Flussauen und Landwirtschaft.
Mit solchen Wandlungsprozessen werden wir uns in den drei Tagen des
Elbe-Saale-Camps beschäftigen, werden Ideen dafür suchen, was der Elbe noch an
Naturnähe fehlt und wie der Wandel mitgestaltet werden kann.
Wandel ist immer auch Hoffnung, ist Chance auf Neues. Denn letztlich kommt
man auch an der Elbe nicht aus dem gleichen Fluss heraus, in den man gestiegen
ist. Und Gewissheiten, die gestern noch galten, stimmen schon heut' oder morgen
nicht mehr.
Naturverbundene Menschen, die 2020 am Elbe-Saale-Camp teilnehmen wollen und
mehr über das Thema Flussschutz erfahren möchten, sowie Gruppen, die sich und
ihre Projekte im Rahmen des Camps vorstellen möchten, können Thoralf Winkler
unter info@elbe-saale-camp.de
kontaktieren, um nähere Informationen zu erhalten. Neuigkeiten rund um den
Elbeschutz und das Camp werden regelmäßig auf Facebook (facebook.com/elbesaalecamp) und auf www.elbe-saale-camp.de veröffentlicht.
Die Vorbereitungen laufen
Die Vorbereitungen für das 28. Elbe-Saale-Camp im Jahr 2020 laufen auf Hochtouren.
Seien Sie herzlich eingeladen, im Mündungsgebiet der Saale in die Elbe zu verweilen,
die Ruhe der Natur zu genießen – und am Widerstand gegen die Gefährdung der
Naturlandschaften an Elbe und Saale mitzuwirken.
Hintergrund
Die Elbe ist ein Fluss mit langen Niedrigwasserperioden. Deshalb hat sich die
real existierende Schifffahrt längst von Elbe abgewandt. Selbst in Zeiten mit fast
ganzjähriger Einhaltung von 1,60 Meter Fahrrinnentiefe (das ist das Ausbauziel
für die Elbe) geht die Schifffahrt auf der Elbe von Jahr zu Jahr zurück, auf inzwischen
unter 400.000 Tonnen im Jahr. So lange die Elbe wenig Wasser hat, können die von
der Politik behaupteten 2 Millionen Tonnen nicht von der der Saale auf die Elbe
kommen. So käme nach dem Kanalbau bald die Forderung nach Staustufen auf der Elbe.
Die Potentiale von Elbe und Saale liegen in ihrem Nutzen für Natur und
Tourismus. Nicht umsonst ist die Elbe als längster Sandstrand Deutschlands bekannt.
Und im Nutzen für den Hochwasserschutz, den die Flüsse am besten mit naturnahen
Retentionsflächen.
Auch in diesem Jahr stehen wieder Elbe und Saale im Mittelpunkt
des Elbe-Saale-Camps. Aber auch über andere Bereiche der Elbe wird informiert
werden, an denen jetzt ein Ausbau der Elbe droht. Und es wird Aktionen, Gespräche und
Wanderungen geben – und selbstverständlich auch Musik und Tanz.
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