27. Internationales Elbe-Saale-Camp
Die Elbebotschafter bringen Nachrichten vom Fluss ins Land.
"Nur 0,9 m flach" steht auf ihrem Banner – zu flach für die Schifffahrt, aber
gerade richtig, um sich an den Sandstränden der Elbe zu erholen.
Vom Fluss ins Land
Das Elbe-Saale-Camp steht in diesem Jahr unter der Überschrift "Vom Fluss ins Land".
In diesem Jahr wollen wir uns mit Zukunftsvisionen für die Elbe befassen, wollen
darüber sprechen, wie der Fluss ins Land hinein wirkt, als Lebensader, als Wasserquelle,
als Indentität der Menschen am Fluss. Wie können Mensch und Fluss künftig
miteinander und voneinander bestehen?
In einer bunten Vielfalt von Exkursionen
werden wir Menschen
treffen, die naturnah in den Auenlandschaften
der Elbe leben. In
Diskussionen werfen wir den Blick
in künftige Jahrzehnte. Die Abende
werden am Lagerfeuer am Ufer der
Elbe ausklingen, mit einem Blick auf
den unter dem Abendhimmel ruhig
dahinfließenden Strom.
Nach Trockenjahr: Wasserstraße bleibt Thema
Die Hitzewelle im Juli und August 2018, laut Deutschem Wetterdienst die
längste seit der letzten Jahrhundertwende, war für die Flusslandschaft von Elbe
und Saale fatal. Sie führte zu den niedrigsten Pegelständen seit langem. Die
Auen sind noch immer ausgetrocknet, die Güterschifffahrt lag für sieben Monate
brach. Ist so das Ziel einer ganzjährig befahrbaren Wasserstraße Elbe in Zeiten
des Klimawandels wirklich noch sinnvoll? Und wie können zugleich Umwelt- und
Naturschutzziele erreicht werden?
Um diese Fragen zu diskutieren und die Öffentlichkeit für den Schutz der Flüsse
zu sensibilisieren, veranstaltet das Aktionsbündnis Elbe-Saale auch in diesem Jahr
das Elbe-Saale-Camp. Vom 28. Juli bis zum 3. August 2019 sind in Barby, Sachsen-Anhalt,
aktive Flussschützer und Naturfreunde aus allen Himmelsrichtungen auf den Zeltplatz
am Flusskilometer 292 der Elbe, nahe der Barbyer Fähre eingeladen.
"Mit unseren Aktionen wollen wir ein Zeichen für den Erhalt unserer Umwelt setzen
und die Vertreter aus Politik und Wirtschaft an ihre Verantwortung auch folgenden
Generationen gegenüber erinnern", erklärt Jutta Röseler, Sprecherin des
Elbe-Saale-Aktionsbündnisses. "Die Forderungen nach einer ganzjährig schiffbaren
Elbe und die von der Politik geplanten Ausbaumaßnahmen zum Erreichen dieses Zieles
sollten hinterfragt werden", fordert Thoralf Winkler, ebenfalls Sprecher des
Aktionsbündnisses.
Das Elbe-Saale-Camp vernetzt Umweltaktivisten
Dieses Camp will zudem als Plattform für Gruppen dienen, die ein eigenes Programm anbieten und Veranstaltungen mitten in dieser außergewöhnlichen Landschaft durchführen möchten. Das Angebot richtet sich nicht nur an Umweltgruppen. "Wir freuen uns auch über die Teilnahme von Künstlern oder Menschen, die sich beispielsweise mit dem Thema Regionalentwicklung befassen", so Winkler.
Durch die Einbindung solcher Aktiven erhoffen sich die Organisatoren eine Vernetzung mit engagierten Menschen, die ihre eigenen Initiativen vorstellen und bewerben können, und gleichzeitig die Möglichkeit haben, eine emotionale Bindung zur Elbe aufzubauen.
Dazu gehören regelmäßig unter anderem der Magdeburger Kabarettist Lars Johansen,
der auf dem Abschlussfest auf humorvolle Art und Weise politische und
gesellschaftliche Themen beleuchtet, sowie der Umweltschützer Ernst Paul Dörfler.
Naturverbundene Menschen, die 2019 am Elbe-Saale-Camp teilnehmen wollen und
mehr über das Thema Flussschutz erfahren möchten, sowie Gruppen, die sich und
ihre Projekte im Rahmen des Camps vorstellen möchten, können Thoralf Winkler
unter info@elbe-saale-camp.de
kontaktieren, um nähere Informationen zu erhalten. Neuigkeiten rund um den
Elbeschutz und das Camp werden regelmäßig auf Facebook (facebook.com/elbesaalecamp) und auf www.elbe-saale-camp.de veröffentlicht.
Gemeinsam mit dem NaSo!-Camp der BUNDjugend Sachsen-Anhalt
Diese Zusammenarbeit mit der BUNDjugend ist das Ergebnis einer solchen Vernetzung.
Das NaSo!-Camp ist das nachhaltige Sommercamp der BUNDjugend Sachsen-Anhalt für
junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren.
Der BUND hat sich schon immer an der Vorbereitung und Durchführung des Elbe-Saale-Camps
beteiligt. Wir freuen uns, dass die junge Generation der im BUND organisierten
Umwelt- und Naturschützer die Idee hatte, ihr Sommercamp im Elbe-Saale-Camp
durchzuführen.
Für die Jugendlichen bedeutet das NaSo!-Camp acht Tage lang Campingromantik an der Saalemündung
in schönster Natur mit vollem Programm. Sie werden kreativ mit Aktionen und Workshops
rund um das Thema Natur und Nachhaltigkeit, machen Ausflüge in der Umgebung und
beschäftigen sich mit politischen Themen. Und rund herum haben sie noch viel Spaß
beim gemeinsamen Essen kochen, beim Singen oder auch nur Zuhören und Quatschen
am Lagerfeuer. Und auch die Erholung an frischer Luft kommt dabei nicht zu kurz.
Einige der Programmpunkte werden durch die BUNDjugend im Rahmen des NaSo!-Camp
vorbereitet und durchgeführt. Eine Trennung zwischen ELSA- und NaSo!-Programmpunkten
wird es aber nicht geben. Jede/r kann und soll nach ihren/seinen persönlichen Vorstellungen
an Veranstaltungen teilnehmen.
Die Anmeldung zum NaSo!-Camp kann direkt über die Webseite der BUNDjugend Sachsen-Anhalt
erfolgen
Die Vorbereitungen laufen
Die Vorbereitungen für das 27. Elbe-Saale-Camp im Jahr 2019 laufen auf Hochtouren.
Seien Sie herzlich eingeladen, im Mündungsgebiet der Saale in die Elbe zu verweilen,
die Ruhe der Natur zu genießen – und am Widerstand gegen die Gefährdung der
Naturlandschaften an Elbe und Saale mitzuwirken.
Hintergrund
Die Elbe ist ein Fluss mit langen Niedrigwasserperioden. Deshalb hat sich die
real existierende Schifffahrt längst von Elbe abgewandt. Selbst in Zeiten mit fast
ganzjähriger Einhaltung von 1,60 Meter Fahrrinnentiefe (das ist das Ausbauziel
für die Elbe) geht die Schifffahrt auf der Elbe von Jahr zu Jahr zurück, auf inzwischen
unter 400.000 Tonnen im Jahr. So lange die Elbe wenig Wasser hat, können die von
der Politik behaupteten 2 Millionen Tonnen nicht von der der Saale auf die Elbe
kommen. So käme nach dem Kanalbau bald die Forderung nach Staustufen auf der Elbe.
Die Potentiale von Elbe und Saale liegen in ihrem Nutzen für Natur und
Tourismus. Nicht umsonst ist die Elbe als längster Sandstrand Deutschlands bekannt.
Und im Nutzen für den Hochwasserschutz, den die Flüsse am besten mit naturnahen
Retentionsflächen.
Auch in diesem Jahr stehen wieder Elbe und Saale im Mittelpunkt
des Elbe-Saale-Camps. Aber auch über andere Bereiche der Elbe wird informiert
werden, an denen jetzt ein Ausbau der Elbe droht. Und es wird Aktionen, Gespräche und
Wanderungen geben – und selbstverständlich auch Musik und Tanz.
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