29. Internationales Elbe-Saale-Camp
Elbe vernetzt: Die Elbe verbindet als Wasserader Natur und
Lebensräume, sie verbindet schon seit Jahrhunderten als Lebensweg die Menschen
an ihren Ufern, sie bringt Umweltaktive zusammen – und in Zeiten des
allgegenwärtigen Homeoffice gibt es auch eine moderne datentechnische Vernetzung
der Elbe-Aktiven.
Bitte beachten!
Die Umweltaktiven des Elbe-Saale-Camps müssen wie alle im Land mit den
Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie planen. Dennoch haben wir in vielen Telefon-
und Videokonferenzen inhaltliche Ideen zusammengetragen und daraus wieder ein
interessantes Programm zusammengestellt.
Inzwischen steht aber fest, dass wir das Elbe-Saale-Camp wie gewohnt veranstalten können. Auch wenn die Inzidenzzahlen
nahe null sind, werden wir das Elbe-Saale-Camp nach den geltenden Vorschriften
durchführen. Das bedeutet auch, dass soweit das dann noch vorgeschrieben ist, auch Test- und Maskenpflicht gelten.
Wer damit – aus welchen Gründen auch immer – nicht einverstanden ist, die bitten wir, in diesem
Jahr auf eine Teilname zu verzichten.
Einige Details sind noch in Abstimmung. Bitte schauen Sie auf unserer Webseite vorbei,
vor allem auf der Programmseite, um sich über
Aktualisierungen zu informieren.
Elbe vernetzt
In diesem Jahr haben wir uns die vernetzende Wirkung der Flüsse zum Motto
gewählt. Die Flüsse im Norden und der Mitte Deutschlands haben sich nach den
letzten Eiszeiten ihr Bett gesucht, fließen seit zehntausenden von Jahren in den
Urstromtälern der Eiszeiten.
Mit dem fließenden Wasser sind sie Grundlage des Lebens und verbinden sie Lebensräume.
Nicht ohne Grund siedelten sich die Menschen zuerst an den Ufern der Flüsse an,
später verbanden die Flüsse als Lebens- und Transportweg die Menschen. Die Nutzung
hat den Flüssen meist nicht gut getan. Heute geht die Transportbedeutung der
Elbe zurück, die Menschen entdecken sie als Raum zur Erholung. Die Flüsse bringen
aber auch Umweltaktive zusammen. Egal ob Elbe, Rhein oder Donau – überall sind
die Flüsse gefährdet und Menschen an ihren Ufern setzen sich für den Erhalt der Natur ein.
Solche Gedanken sind die Basis für das 29. Elbe-Saale-Camp mit seinem Thema "Elbe
vernetzt". Vom 25. bis 31. Juli 2021 beschäftigen wir uns in Workshops und Vorträgen
mit der Elbe, mit den Vernetzungen zwischen Fluss und Landschaft, zwischen Fluss
und Mensch den Flüssen, schauen uns das bei Exkursionen vor Ort an und führen
politische Aktionen durch. Die Abende und auch die beiden Wochenenden gehören
dem gemeinsam feiern, musizieren und tanzen und dem am Lagerfeuer sitzen.
Friedensreiter*innen im Elbe-Saale-Camp
In diesem Jahr sind die
Friedensreiterinnen
zu Gast im Elbe-Saale-Camp: die Reiterinnen & Reiter für den Frieden.
Bereits seit 1984 reiten und radeln die engagierten
Wanderreiter*innen jeden Sommer durchs Land und unterstützen mit Musik, Theater
und Aktionen Initiativen für den Frieden. In diesem Jahr legen sie ihren
Schwerpunkt auf Altkriegslasten in der Elbe.
Die Elbe
Die Elbe ist ein Fluss, der sich von je her im Wandel befindet. Einst war die
Elbe ein ungebändigter Strom, der sich immer wieder ein neues Bett im breiten
Urstromtal suchte. Dann wandelte sie sich, oder wurde gewandelt, wurde zum
Transportweg, durch Buhnen eingeengt und in ein starres Flussbett gezogen. Doch
auch da bleibt sie nie die selbe, verändert ihren Untergrund, gräbt sich tiefer
in Sand und Kies.
Vor mehr als 30 Jahren wurde die Elbe als Abwasserleitung missbraucht. Doch
nach der Schließung der chemischen Dreckschleudern hat sie sich wiederum gewandelt.
Sie ist sauberer geworden, im beinahe toten Kanal gibt es wieder biologische
Vielfalt. Die Elbe wurde von der Wasserstraße zu neuem Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Der Klimawandel macht auch vor dem Flusssystem der Elbe nicht halt. Seit Jahren
werden die Sommer heißer und trockener. Damit wandelt sich auch der Wasserhaushalt,
statt Vernässung gibt es Dürre, mit Auswirkungen auf Flussauen und Landwirtschaft.
Mit solchen Wandlungsprozessen werden wir uns in den drei Tagen des
Elbe-Saale-Camps beschäftigen, werden Ideen dafür suchen, was der Elbe noch an
Naturnähe fehlt und wie der Wandel mitgestaltet werden kann.
Wandel ist immer auch Hoffnung, ist Chance auf Neues. Denn letztlich kommt
man auch an der Elbe nicht aus dem gleichen Fluss heraus, in den man gestiegen
ist. Und Gewissheiten, die gestern noch galten, stimmen schon heut' oder morgen
nicht mehr.
Naturverbundene Menschen, die 2021 am Elbe-Saale-Camp teilnehmen wollen und
mehr über das Thema Flussschutz erfahren möchten, sowie Gruppen, die sich und
ihre Projekte im Rahmen des Camps vorstellen möchten, können Thoralf Winkler
unter info@elbe-saale-camp.de
kontaktieren, um nähere Informationen zu erhalten. Neuigkeiten rund um den
Elbeschutz und das Camp werden regelmäßig auf Facebook
(facebook.com/elbesaalecamp) und auf www.elbe-saale-camp.de veröffentlicht.
Die Vorbereitungen laufen
Die Vorbereitungen für das 29. Elbe-Saale-Camp im Jahr 2021 laufen auf Hochtouren.
Seien Sie herzlich eingeladen, im Mündungsgebiet der Saale in die Elbe zu verweilen,
die Ruhe der Natur zu genießen – und am Widerstand gegen die Gefährdung der
Naturlandschaften an Elbe und Saale mitzuwirken.
Hintergrund
Die Elbe ist ein Fluss mit langen Niedrigwasserperioden. Deshalb hat sich die
real existierende Schifffahrt längst von Elbe abgewandt. Selbst in Zeiten mit fast
ganzjähriger Einhaltung von 1,60 Meter Fahrrinnentiefe (das ist das Ausbauziel
für die Elbe) geht die Schifffahrt auf der Elbe von Jahr zu Jahr zurück, auf inzwischen
unter 400.000 Tonnen im Jahr. So lange die Elbe wenig Wasser hat, können die von
der Politik behaupteten 2 Millionen Tonnen nicht von der der Saale auf die Elbe
kommen. So käme nach dem Kanalbau bald die Forderung nach Staustufen auf der Elbe.
Die Potentiale von Elbe und Saale liegen in ihrem Nutzen für Natur und
Tourismus. Nicht umsonst ist die Elbe als längster Sandstrand Deutschlands bekannt.
Und im Nutzen für den Hochwasserschutz, den die Flüsse am besten mit naturnahen
Retentionsflächen.
Auch in diesem Jahr stehen wieder Elbe und Saale im Mittelpunkt
des Elbe-Saale-Camps. Aber auch über andere Bereiche der Elbe wird informiert
werden, an denen jetzt ein Ausbau der Elbe droht. Und es wird Aktionen, Gespräche und
Wanderungen geben – und selbstverständlich auch Musik und Tanz.
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